Gastbeitrag

20 Jahre Eligius-Schmuckpreis

05. Dezember 2025
Ein Gastbeitrag
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Detailaufnahme des farbenfrohen Halsschmucks aus Glasperlen von Sonja Bischur, Gewinnerin des Eligius Schmuckpreis 2025
Sonja Bischur, Halsschmuck adabsurdum VI, 2025, Eisen galvanisiert, Glasperlen. Foto: Sonja Bischur.

Seit 2005, also genau seit 20 Jahren, ehrt das Land Salzburg mit dem Eligius-Schmuckpreis die lebendige und innovative Bedeutung der zeitgenössischen österreichischen Schmuckkunst

Heuer hat das Land Salzburg den mit 8.000 Euro dotierten Kunstpreis zum achten Mal österreichweit ausgeschrieben. Bewerben konnten sich Künstlerinnen und Künstler, die in Österreich geboren wurden oder seit fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben. 

Der Name des Preises verweist auf die Tradition der Goldschmiedekunst in Salzburg und nimmt Bezug auf die Familie Scheibl, deren Söhne jeweils nach dem Schutzheiligen der Goldschmiede – dem Heiligen Eligius – getauft wurden.

Im Zentrum dieses Wettbewerbs steht der Autorenschmuck, ein Begriff, der die einzigartige Handschrift der Künstlerinnen und Künstler beschreibt. Autorenschmuck ist weit mehr als Schmuck an sich, er ist ein künstlerisches Statement, das die Grenzen zwischen Kunst, Design und Tragbarkeit neu definiert. Tragbarkeit ist kein Kriterium für Autorenschmuck.

Blick in die Ausstellung Eligius Schmuckpreis 2025 mit Wandarbeiten, Schmuckstücken und Video im kunstraum traklhaus
Ausstellungsansicht kunstraum traklhaus, Eligius Schmuckpreis 2025, Stephie Morawetz. Foto: Rudolf Strobl.

Für den Eligius-Schmuckpreis 2025 lagen insgesamt 39 Einreichungen vor. Eine Jury wählte in einer ersten Sitzung insgesamt neun Künstlerinnen aus, die eingeladen wurden, ihre Arbeiten in einer Anwärterinnen-Ausstellung zuerst in Wien und dann in Salzburg zu zeigen: Sonja Bischur, Ursula Guttmann, Andrea MAXA Halmschlager, Margit Hart, Iris Hummer, Stephie Morawetz, Konstanze Prechtl, Eva Tesarik und Uma Vogl-Fernheim.

Anhand der Originale in der Ausstellung im MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien im Mai 2025 entschied sich die Jury in einer zweiten Sitzung einstimmig für Sonja Bischur.

Die Jury bestand aus Ulrike Johannsen (Schmuckkünstlerin und Lehrende im Bereich Autorenschmuck), Anne-Katrin Rossberg (Kustodin am MAK – Museum für angewandte Kunst) und Katharina Schniebs (Initiatorin Schmuckstammtisch Wien).

Raumansicht mit skulpturalem Schmuck und performativer Installation von Prechtl und Hummer beim Eligius Schmuckpreis 2025
Ausstellungsansicht kunstraum traklhaus, Eligius Schmuckpreis 2025, Konstanze Prechtl, Iris Hummer. Foto: Rudolf Strobl.

Durch die Ausstellungen im kunstraum traklhaus in Salzburg und im MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien sollen die Werke einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, um die Bedeutung der zeitgenössischen Schmuckkunst in Österreich zu unterstreichen. 

Jedes einzelne Stück ist ein Unikat, ein Objekt der Auseinandersetzung und Kreativität, das uns auffordert, Schmuck als kraftvolles Medium der Kunst zu betrachten. Die Arbeiten reichen von poetischen Körperschmuckstücken, die Emotionen und Erinnerungen einfangen, über proaktive Objekte, die Konventionen hinterfragen bis hin zu gesellschaftskritischen Auseinandersetzungen mit zeitgeistlichen Gewohnheiten.

Hervorzuheben ist nicht nur die Vielfalt der Ansätze, sondern auch die Fähigkeit der Schmuckkunst, Dialoge anzuregen, sei es über Identität, Nachhaltigkeit, kulturelle Werte oder die Beziehung zwischen Körper und Objekt.

Bis 13. Dezember 2025

Eligius-Schmuckpreis 2025

Im kunstraum traklhaus
Waagplatz 1a
5020 Salzburg